ende
Image title for Styroporpodeste
Image title for Styroporpodeste
Image title for Styroporpodeste
Image title for Styroporpodeste
Image title for Styroporpodeste
Image title for Styroporpodeste

Styroporpodeste

Material: Polystyrolschaum

Einer klassischen Skulptur neu zu begegnen ist nicht einfach. Die massiven Sockel stören das harmonische Konstrukt zwischen Stand- und Spielbein und nehmen der fein abgestimmten Anatomie ihre Kraft. Lebendig gewollte Figuren erstarren auf ihren Sockeln im ewig kalten Marmor. Michelangelo wird mit der Aussage zitiert, dass die Figur in der steinernen Masse bereits verborgen sei und vom Bildhauer nur aus ihr befreit werden müsse. Was mag in diesen Sockeln verborgen sein, etwas Organisches, Biomorphes – welche Formen könnten die Figur nach unten hin erweitern, beleben, und doch verankern? Was wird unter diesen Heldenfüßen real und klar, sobald man sich der imaginären Form entgegengräbt?

Die Verbindung von Skulptur und Sockel galt es zu untersuchen. Sockel sollten so geschnitzt werden, dass sie zu natürlichem Stand einladen. Aber sie erwiesen sich als Fallen. Die Sockelskulpturen stützen die Figur nur scheinbar ab. Sie erzwingen eine Haltung, die sie dann stützen müssen. Eine skulpturale Metapher alltäglicher Erfahrung mit sich gegenseitig bedingenden Abhängigkeiten. Dann schnappt die Falle zu: dem Menschen, der das Podest ersteigt, verspricht es Halt und führt ihn gleichzeitig in die Haltlosigkeit. Zum Glück ist die Fallhöhe gering.